Was genau sind Liquiditätsreserven

Liquiditätsreserven werden auch freie Liquiditätsreserven, Sicherheitspuffer oder Überliquidität genannt. Die Liquiditätsreserve eines Unternehmens beinhaltet alle Positionen des Umlaufvermögens, die fungibel sind und die man schnell liquidieren kann.

Dies sind Bestände an liquiden Aktiva Positionen eines Unternehmens oder einer Organisation, die entweder direkt als Zahlungsmittel verwendet oder ohne wesentlichen Zeitverzug oder Werteverzehr in Liquidität umgewandelt werden können.

Wie berechnet man Liquiditätsreserven

Die Liquiditätsreserven setzen sich aus verschiedenen Positionen des Umlaufvermögens zusammen. Dies sind Guthaben bei Kreditinstituten, jedoch auch die freien Linien oder zugesagte Kredite. Ebenso gehören Kassenbestände dazu, so wie die Wertpapiere des Umlaufvermögens. Des Weiteren können dies Rohstoffe sein, wenn sie fungibel und liquidierbar sind, also beispielsweise Bestände an Edelmetallen und anderen handelbaren Rohstoffen wie Kupfer.

Wie baut man Liquiditätsreserven auf

Reserven der Liquidität sind ein Sicherheitspuffer. Sie sind notwendig, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens sicher zu stellen. Das Liquiditätsmanagement von Unternehmen steht in dem Spannungsfeld zwischen hoher Sicherheit der Zahlungsfähigkeit mit der Auswirkung der mangelnden Rentabilität und des Risikos der Zahlungsfähigkeit bei hoher Rentabilität. Die Höhe der freien Liquiditätsreserven ist individuell und hängt von der Risikopolitik eines Unternehmens ab. Je nach Stabilität des Unternehmens, Branche und Gewohnheiten der Branche können die Puffer an Liquidität eines Unternehmens höher oder niedriger sein.

Verfügt ein Unternehmen oder eine Organisation an übermäßigen freien Liquiditätsreserven, so hat dies nachteilhafte Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit. Dies liegt beispielsweise daran, dass Kreditinstitute Bereitstellungsprovisionen für nicht genutzte Kreditlinien berechnen.

Unternehmen können dann Liquiditätsreserven aufbauen, wenn sie äußerst konsequent das Working Capital führen. Dazu gehören insbesondere eine konsequentes Debitorenmanagement, eine sehr enge Bestandsführung und eine gezielte Ausweitung der Kreditoren. Liquiditätsreserven entstehen ebenso, wenn man jede Investition fremdfinanziert und die eigenen Finanzmittel zurückhält. Die Zinsaufwendungen für die Fremdfinanzierung belasten das Ergebnis, während die freien Mittel ebenso Bereitstellungsprovisionen verursachen und die ungenutzten freien Finanzmittel keine Verzinsung ermöglichen.

Was versteht man unter Zahlungs­stockungen

Während Liquiditätsreserven sicherstellen sollen, dass ein Unternehmen jederzeit und uneingeschränkt seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann, trifft man ebenso auf das Gegenteil. Es können Zahlungsstockungen auftreten, wenn die Stabilität eines Unternehmens, die Risikopolitik oder andere Faktoren wie die Konjunktur oder die Branchenentwicklung eben keinen ausreichenden Puffer erlauben. Dies kann auch der Fall sein, wenn viele Zahlungstermine ungünstig terminlich zusammenfallen und Spitzen in der Liquiditätsanforderung entstehen. Von reinen Zahlungsstockungen spricht man, wenn ein Unternehmen grundsätzlich zahlungsfähig ist, aber an einem bestimmten Tag oder einer sehr kurzen Periode die Ausführung von fälligen Zahlungen nicht möglich ist. Geschäftsführer von Kapitalgesellschaften müssen das Insolvenzurecht beachten, in dem es sehr enge Definitionen darüber gibt, wann Zahlungsstockungen vorliegen und ab wann ein Unternehmen zahlungsunfähig ist.

Praxistipp: Wie erstellt man eine Liquidtätsrechnung

Aus Beratersicht und Erfahrung ist es sinnvoll, regelmäßig eine Liquiditätsrechnung aufzustellen. Damit kann ein Unternehmer gewährleisten, dass die Datenbestände belastbar sind und der Prozess im Rechnungswesen stabil ist. Er kann ebenfalls nachweisen, dass er seinen Pflichten regelmäßig nachgekommen ist und nicht nachlässig oder schuldhaft eine kritische Situation vernachlässigt hat.

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