Wenn es die Aufgabe ist, Leistungsbereiche in Unternehmen flexibel, mit Ergebnisverantwortung und unternehmerischem Geist zu führen, dann ist die Organisation von Profit Center eine geeignete Organisationsform. Profit Center sind jedoch nicht nur für Großunternehmen geeignet, sondern ebenso für kleine und mittlere Unternehmen.

Definition Profit Center

Profit Center sind Organisationseinheiten in Unternehmen, die eigenverantwortlich arbeiten. Die Ergebnis- und Kostenverantwortung liegt in der Führung des Profit Center. Aus diesem Grund hat die Führung eines Profit Center auch weit reichende Entscheidungsbefugnisse. Der Leiter eines Profit Center handelt daher wie ein selbstständiger Unternehmer, er ist jedoch in einer größeren Unternehmung eingebunden.

Um die verschiedenen Profit Center in einem Unternehmen zu steuern, wendet man eine Profit Center Rechnung an. In dieser werden pro Organisationseinheit die Umsätze und Kosten ermittelt und der Gewinn berechnet.

Die Organisation von Profit Center Einheiten

1. Zielrichtung der eigenständigen Einheiten

Die Zielrichtung ist, eine eigenständige Organisationseinheit zu schaffen, die unternehmerisch am Markt geführt wird. Daher wird die Führung einem eigenverantwortlichen Leiter mit Ergebnisverantwortung und Entscheidungskompetenz übertragen. Als Folge erwartet man eine starke Orientierung am Markt und an den Kunden. Damit möchte man kleine und flexible Einheiten schaffen und die Nachteile von Großunternehmen überwinden.

Wenn Unternehmen sich für diese Organisationsform entscheiden, wollen Sie in erster Linie die Verantwortlichkeit, die Flexibilität und den Unternehmergeist fördern, um letztlich mehr Gewinn zu erzielen. Damit möchte man auch die Ausrichtung auf die internen und externen Kunden fördern.

Damit einher geht die klare Ausrichtung auf die Bereiche, die wertschaffend sind. Zugleich erwartet man, dass alle Aktivitäten auf die Kunden ausgerichtet werden. Die Mitarbeiter handeln motivierter, denn sie können die Auswirkungen Ihrer Aktivitäten direkt erleben. Die nicht wertschöpfenden Prozesse werden auf ein angemessenes Maß reduziert, denn die Zuordnung und Verantwortung für die Kosten sind klar geregelt.

2. Organisation von Einheiten

Der Grundgedanke ist, dass der Leiter eines Profit Center alle Kosten und Erlöse unternehmerisch selbst verantworten muss. Als Folge erhält der Leiter die Kompetenz, um alle Funktionsbereiche seiner Einheit zu gestalten. Dies schließt die Leistungserstellung ebenso ein wie den Marktzugang, jedoch auch alle Funktionen aus der Administration oder der Beschaffung. Darüber hinaus möchte man Verflechtungen und Beziehungen mit anderen Einheiten vermeiden, damit die Leiter als Unternehmer wirklich frei agieren können.

Nicht immer sind alle Funktionsbereiche in einer eigenständigen Einheit angesiedelt oder notwendig. Je nach Entwicklungsphase und Zielrichtung können zentrale Funktionen auch außerhalb eines Profit Center angesiedelt sein. Die Gemeinkosten werden verursachergerecht auf die nach Außen leistenden Bereiche verteilt. Dies führt ebenfalls zu transparenten Abläufen und Kostensätzen.

3. Funktionsbereiche und eigenständige Organisations­einheiten

In der Regel führen Profit Center eigene Bereiche für die operativen Kernfunktionen. Diese sind in der Regel die Beschaffung und Logistik, die Leistungserstellung, der Vertrieb, das Marketing, die Ausgangslogistik und der Kundendienst. Je nach Entwicklungsphase und Zielrichtung können diese eigenen Organisationseinheiten auch einen eigenen Entwicklungsbereich haben.

Die zentralen Funktionen wie IT, Finance, Administration, Facility Management, Human Resources und Tax and Law können die eigenständigen Einheiten aus der Gesamtunternehmung beziehen, wenn dies der Größe und dem Entwicklungsstand jeder eigenen Einheit  entspricht.

Anwendung und Steuerung 

Ein Unternehmen kann sich unterschiedlich in Einheiten ausrichten. Die Organisation kann nach Produktbereichen unterscheiden, ebenso nach Dienstleistungsarten, beispielsweise nach Ingenieursleistungen oder Serviceleistungen. Eine weitere sinnvolle und gebräuchliche Organisation ist nach Märkten oder Kundengruppen mit den dazugehörigen Produkten und Leistungen. Genauso verbreitet ist die Organisation nach Absatzkanälen, wenn man beispielsweise Business to Business und Business to Consumer gleichberechtigt forcieren möchte.

Die einzelnen Einheiten steuert man in der Praxis über eine Profit Center Rechnung, im Detail über die Umsätze, Kosten und Deckungsbeiträge sowie über die Rentabilität.

Die Bereiche der Kernfunktionen muss man als eigenständige Einheiten organisieren. Wenn man zentrale Funktionen bereit stellt, müssen sich diese als Lieferant verstehen und den Bedarf der eigenständigen Einheiten bedienen und diese als Kunden sehen.

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