Definition

Für die Berechnung der Liquidität 3.Grades werden flüssigen Mittel, die kurzfristigen Forderungen und die Vorräte berücksichtigt. Die angefangenen Arbeiten oder fertige und unfertige Waren sollten nur nach individueller Abwägung der Veräußerbarkeit berücksichtigt werden. Es können auch sonstige Vermögensgegenstände berücksichtigt werden, wenn Sie fungibel sind oder wenn sie ein Recht darstellen, das zu einem kurzfristigen Zufluss führt. Diesen realisierbaren Zuflüssen stellt man den kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber.

Berechnung Liquidität 3. Grades

Um die erweiterten kurzfristigen Zuflüsse zu berechnen, bildet man die Summe aus flüssigen Mitteln, kurzfristigen Forderungen und Vorräten.

Zu den flüssigen Mitteln zählt man die Schecks und den Kassenstand sowie die Guthaben Salden auf den Bankkonten und den Interimskonten.

Bei den kurzfristigen Forderungen berücksichtigt man vorwiegend die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, solange die Fälligkeit kürzer als 1 Jahr ist. Ebenso wirken sich die aktiven Rechnungsabgrenzungen aus.

Aus den Vorräten berücksichtigt man vor allem die fungible Handelsware und die fertigen Erzeugnisse, jedoch auch Rohstoffe und Halbfabrikate.

Für die Berechnung der kurzfristigen Verbindlichkeiten berücksichtigt man insbesondere die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Darüber hinaus berücksichtigt man die Steuerrückstellungen und die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen. Die Positionen der passiven Rechnungsabgrenzung muss man ebenfalls berücksichtigten.

Die Berechnungsformel für die Liquidität 3. Grades Quick Test

Liquidität 2. Grades = Kurzfristige Forderungen + Flüssige Mittel + Vorräte  x 100
Kurzfristige Verbindlichkeiten + kurzfristiges Fremdkapital

Anmerkungen zur Liquidität 3. Grades

Die Kennzahl ist ein erstes Indiz darüber, ob ein Unternehmen über ausreichend kurzfristige Mittel verfügt, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu bedienen.

Man kann aufgrund des Verhältnisses der kurzfristigen Mittel zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten weder eine sichere Aussage über die aktuelle Liquiditätssituation noch über die zukünftige Zahlungsfähigkeit machen.

Diese Betrachtung berücksichtigt jedoch nicht die Lage der Sicherheiten. Denn gerade Forderungen oder Vorräte werden häufig als Sicherheiten für die kurzfristigen Kreditverbindlichkeiten gegeben. Im Fall einer Unternehmenskrise müssten die Zuflüsse aus der Verwertung dementsprechend eingesetzt werden.

In diese Betrachtung fließt ebenso wenig ein, wie hoch der freie Rahmen einer Linie bei Kreditinstituten oder Lieferanten ist. Insofern sind wesentliche Aspekte der Liquidität und Zahlungsfähigkeit nicht berücksichtigt. Diese wären jedoch wichtig für eine aussagekräftige Interpretation der Liquidität 3.Grades.

Praxistipp, um die Liquidität für Unternehmen mit Rohstoffkonten zu verbessern

In manchen Branchen führen Unternehmen Rohstoffkonten bei ihren Lieferanten (Gold, Silber, Platin, Kuper, etc.). Man kann Guthaben zum Stichtagskurs berücksichtigen, obwohl man die Bestände nach dem LiFo-Verfahren mit geringerem Wert bilanziert hat.

Werden Rohstoffkonten bei Lieferanten geführt, die beispielsweise auf Gramm lauten, muss man besondere Bilanzierungsvorschriften berücksichtigen. Wenn man die Wiederbeschaffungskosten am Stichtag berücksichtigt, erhält man ein belastbares Bild über die Höhe der aktuellen kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Es ist sinnvoll, regelmäßig eine Liquiditätsrechnung aufzustellen. Damit kann ein Unternehmer gewährleisten, dass die Datenbestände belastbar sind und der Prozess im Rechnungswesen stabil ist. Er kann ebenfalls nachweisen, dass er seinen Pflichten grundlegend nachgekommen ist und nicht fahrlässig oder schuldhaft eine kritische Situation vernachlässigt hat.

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