Die wesentlichen Aufgabengebiete im Controlling und somit Tätigkeitsschwerpunkt des Controllers sind die Planung, Steuerung und Kontrolle des Unternehmens beziehungsweise von Unternehmensbereichen.

Wer ist im Unternehmen für das Controlling zuständig?

Bei kleineren Unternehmen mit bis zu rund 100 Mitarbeitern übernimmt häufig der Leiter des Rechnungswesens oder andere Personen der Unternehmensleitung die Aufgaben des Controllings. In diesem Fall lautet die Berufsbezeichnung nicht explizit „Controller“ und die Kenntnis über die Tätigkeiten werden häufig aus Praxiserfahrungen oder entsprechenden Weiterbildungen erlangt. Ab einer Unternehmensgröße von 100 bis 200 Beschäftigten bilden jedoch rund 1% der Stellen Controlling-Mitarbeiter, meist mit entsprechendem Studium der Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Controlling. Die Anforderungen an den Controller umfassen hierbei neben der Fachkompetenz analytisches Denken, einen sicheren Umgang mit Zahlen, Problemlösungsorientierung, kritisches Denken sowie eine gute Kommunikationsfähigkeit.

Controlling und Aufgabengebiete des Controllers – In welchen Bereichen wird das Controlling benötigt?

Je nach Komplexität und Struktur des Unternehmens existiert ein eigenes Controlling für unterschiedliche Bereiche. Planung, Steuerung und Analyse bzw. Kontrolle sind nicht nur zentral auf der obersten Managementebene nötig, sondern bereits in den einzelnen Abteilungen oder Funktionen. So existiert in größeren Unternehmen zum Beispiel ein Vertriebscontrolling, Risikocontrolling, Beteiligungscontrolling, Finanzcontrolling sowie viele weitere. Das Controlling kann jedoch auch übergreifend agieren und Koordinationsaufgaben übernehmen.

Operatives Controlling

Das Ziel des operativen Controllings ist die kurz- und mittelfristige Umsetzung des Betriebszwecks mithilfe von Controlling-Instrumenten.

Folgendes sind die Tätigkeitsschwerpunkte:

  • Planung bzw. Budgetierung
  • Datenermittlung und Verarbeitung aus der Buchhaltung und Kostenrechnung
  • Plan-Ist-Vergleiche bzw. Soll-Ist-Vergleiche und Abweichungsanalysen
  • Ermittlung und Überwachung von Kennzahlen bzw. eines Kennzahlensystems zur Beurteilung der Geschäftsentwicklung
  • Forecasting bzw. Prognosen
  • Investitions- sowie Wirtschaftlichkeits­berechnungen
  • Reporting (auch Berichtswesen oder Dokumentation), regelmäßig, ggf. über ein Management-Informationssystem (MIS)
  • Erstellen der Entscheidungsgrundlagen für das Management, Funktion als Berater und Ursachenforscher

Die Daten stammen hauptsächlich aus dem Unternehmen selbst, wie beispielsweise aus der Buchhaltung oder Kostenrechnung.

Strategisches Controlling

Das Ziel des strategischen Controllings ist die Optimierung der langfristigen Geschäftsentwicklung.

Folgendes sind die Tätigkeitsschwerpunkte im strategischen Controlling:

  • Laufende Überwachung von internen und externen Entwicklungen, beispielsweise Märkte oder, Unternehmensstruktur oder Geschäftsmodell
  • Erarbeitung eines Kennzahlensystems, um dadurch frühzeitig Abweichungen von den übergeordneten Unternehmenszielen erkannt werden
  • Vorbereitung von Entscheidungsgrundlagen und Maßnahmen als Reaktion auf neue Gegebenheiten in Abstimmung mit der Geschäftsstrategie
  • Abstimmung der Ziele des Unternehmens und laufende Überwachung der Zielerreichung, andernfalls dann das Aufzeigen von Handlungsbedarf und Gegensteuerungs­maßnahmen

Die Grundlage des strategischen Controllings sind oft qualitative Daten oder externe Informationen, wie zum Beispiel Marktumbrüche, Gesetzgebung oder das Geschäftsklima.

Digitalisierung und die Auswirkungen auf die Aufgabengebiete des Controllers

Der digitale Wandel hat erheblichen Einfluss auf die Aufgaben des Controllings. Viele Tätigkeiten, beispielsweise die datenbasierte Erstellung von Planungen, Analysen und Berichten, lassen sich automatisieren. Hierzu muss sich der Controller jedoch zunehmend Kompetenzen im Bereich IT (Informationstechnik), BI (Business Intelligence), der Aufbereitung, Analyse und Visualisierung von Daten sowie der Datensicherheit aneignen. Diese Tätigkeiten stehen jedoch in Konkurrenz mit den typischen Schwerpunkten von Datenanalysten oder Data Scientists. Daher kann es für den Controller sinnvoll sein, sich auf spezifische Kompetenzen zu fokussieren, wie beispielsweise die des Business Partnering, koordinative und soziale Kompetenzen, wie Kommunikation und Vermittlung. Darüber hinaus sind die Kenntnisse des Geschäftsmodells, der Unternehmensstruktur und der strategischen Ausrichtung für den Controller von Vorteil. Durch dieses Wissen kann sich das Controlling auf die Beurteilung der Daten fokussieren, sowie daraus Entscheidungsvorlagen und Maßnahmen ableiten, um seine Rolle auch in Zukunft produktiv zu erfüllen und sich von dem Data Scientist abzugrenzen.

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